Silke Birgitta Gahleitner
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LAUFENDE  FORSCHUNGSPROJEKTE  
 
2024-2026
Versorgungsmöglichkeiten und -gefahren ehemaliger Heimkinder im Alter
„Dann stellt man sich mal vor, man sperrt mich … in ein Altenheim“
Kooperationsprojekt mit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Mittelgeber: Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Projektleitung: Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner.
Wissenschaftliche Mitarbeit: Marie Martensen, Senta Ebinger, Maite Gabriel
Die Heim- und ‚Fürsorge’-Erziehung hat in den 1940er- bis 1970er-Jahren in der damaligen BRD und bis 1989 in der ehemaligen DDR Kinder und Jugendliche nicht nur in ihren Menschenrechten nachweislich verletzt, sondern auch manifeste Folgeerscheinungen für Betroffene mit sich gebracht. Vielen Betroffenen ist es – zumeist ohne jede Unterstützung von öffentlicher Seite – lange Zeit gelungen zu überleben, und sie haben für ihr Leid, aber auch ihre Bewältigungsleistungen, jede nur erdenkliche Form der Unterstützung verdient. Denn die Folgen der traumatischen Erfahrungen der Menschen mit Heimerfahrung sind häufig komplex, langfristig und schließen v.a. sehr schwerwiegende soziale Folgen mit ein. Für viele Betroffene ist es schwer, sich in Behandlung zu begeben, Hilfe zu suchen und gegenüber Institutionen ihre Interessen und Rechte zu vertreten. In besonderer Weise werden die Schwierigkeiten im Zugang und die Ängste in Bezug auf pflegerische Versorgung im Alter deutlich.
Zielsetzung der geplanten Studie ist, die Bedarfe ehemaliger Heimkinder mit sexualisierten Gewalterfahrungen bezüglich einer angemessenen psychosozialen Altersversorgung zu ermitteln und Weiterbildungsvorschläge für die psychosozial Tätigen in der Altenpflege zu entwickeln. Für Fachkräfte und Betroffene soll eine Informationsbroschüre entwickelt werden. Angesprochen sind dabei alle Institutionen der stationären und ambulanten Altenpflege und -versorgung und ein psychosoziales Professionsspektrum der Pflege und der Sozialen Arbeit. Zielgruppe des Forschungsprojekts sind ehemalige Heimkinder im Alter. Insbesondere die subjektive Sicht der Betroffenen auf das Geschehen ist von Interesse, um auf dieser Basis Aufschluss darüber zu erhalten, welche künftigen Unterstützungsbedürfnisse Betroffene im Alter, insbesondere im hohen Alter haben.
Im Zentrum der Untersuchung sollen folgende Fragestellungen stehen: Welche spezifischen Unterstützungsbedarfe bestehen für ehemalige Heimkinder mit sexuellen und anderen schweren Gewalterfahrungen im Alter? Wie können die dort tätigen Fachkräfte für diese Bedarfe sensibilisiert werden? Elementar berücksichtigt wird dabei sowohl in der Wahl des methodischen Designs als auch der Interpretation der Ergebnisse, dass es sich bei der Gruppe der ehemaligen Heimkinder zu einem hohen Prozentsatz um Menschen mit frühen Trauma- und zerrütteten Bindungserfahrungen handelt. Dem Faktor Trauma und den damit verknüpften Dynamiken für Betroffene und ihre Unterstützer:innen (inklusive gesellschaftlicher Unterstützungsprozesse) soll daher in der Konstruktion des Untersuchungsdesigns und der Interpretation der Ergebnisse eine besondere Bedeutung zukommen. Das Projekt hat dafür ein offizielles Ethikvotum eingeholt.

 
BEENDETE  FORSCHUNGSPROJEKTE  
 
2019-2022
Testimony
Erfahrungen in DDR-Kinderheimen – Bewältigung und Aufarbeitung
Kooperationsprojekt mit: Betroffeneninitiative Missbrauch in DDR-Heimen, Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Deutsches Institut für Heimerziehungsforschung, Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Zentrum für Familie, Bildung und Engagement, Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP), Berliner Anlaufstelle, Beratungsstelle und Treffpunkt für ehemalige Heimkinder, Designagentur Kocmoc
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ziel des Verbundprojekts ist es, Erfahrungen in DDR-Kinderheimen zu untersuchen. Das Teilvorhaben an der ASH Berlin untersucht mit qualitativen Interviews, inwiefern die Ziele des Fonds „Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949-1989“, der zur konkreten Hilfe bei der Bewältigung eingerichtet wurde, in Form seiner Therapie und Beratungsleistungen für Betroffene mit sexuellen Gewalterfahrungen realisiert wurden. Im Zentrum des Interesses steht, welche Unterstützungsmöglichkeiten sich aus subjektiver Sicht der Betroffenen besonders geeignet haben, das erfahrene Leid zu bewältigen. Die Arbeiten des Teilvorhabens sollen über die qualitative Erhebung und Auswertung Aufschluss darüber geben, welche künftigen Unterstützungsbedarfe die Betroffenen mit sexuellen Gewalterfahrungen nach Beendigung des Fonds haben und wie weitere konzeptionelle Schritte zu diesen Unterstützungsbedarfen zu gestalten sind.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Andrade, Marilena de & Gahleitner, Silke Birgitta (2021). Aus der Heimgeschichte lernen: Empfehlungen ehemaliger Heimkinder für die heutige Kinder- und Jugendhilfe. Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, 24(2), 114-123.
Gabriel, Maite, Martensen, Marie, Andrade, Marilena de, Gahleitner, Silke Birgitta & Stephan, Nina (2023). Die Bedeutung von Beziehung. Aus Erfahrungen ehemaliger Heimkinder der DDR lernen. Sozialmagazin, 47(1-2), 54-62.
Gahleitner, Silke Birgitta & Martensen, Marie Pauline (2022). "Das bleibt drin in der Birne". Sozialtherapeutische Beratung ehemaliger Heimkinder. Forum Sozialarbeit + Gesundheit, 17(2), 14-17.
Gahleitner, Silke Birgitta, Martensen, Marie Pauline, Rettig, Antje, Gabriel, Maite & Andrade, Marilena de (2021). Ehemaligen Heimkindern zuhören - Impulse für die Gegenwart aufnehmen. Sozialpädagogische Impulse, 31(4), 29-32.
Gahleitner, Silke Birgitta, Wesenberg, Sandra & Paulick, Christian (2021). (Professionelle) Beziehungen und Solidarität. Sozialmagazin, 46(7-8), 58-64.
Martensen, Marie Pauline & Gahleitner, Silke Birgitta (2019). Bilanz der Hilfen für ehemalige Heimkinder. Entschädigungsfonds und Anlauf- und Beratungsstellen. Soziale Arbeit, 68(4), 122-130.
Söhner, Felicitas, Oommen-Halbach, Anne & Fangerau, Heiner (2019). (Ost-)deutsche Geschichte erinnern. Erfahrungen in DDR-Kinderheimen. GlobKult Magazin, 29.09.2019. Verfügbar unter: https://globkult.iablis.de/geschichte/zeitgeschichte/1798-ost-deutsche-geschichte-erinnern- erfahrungen-in-ddr-kinderheimen [05.02.2023].
Söhner, Felicitas, Oomen-Halbach, Anne, Laudien, Karsten & Fangerau, Heiner (2021). Disziplinieren durch strukturelle Gewalt in Kinderheimen in der DDR? Das Forschungspotenzial von Zeitzeugenberichten. In Jörg Baberowski, Robert Kindler & Stefan Donth (Hrsg.), Disziplinieren und Strafen. Dimensionen politischer Repression in der DDR (S. 135-154). Frankfurt: Campus.
Spahn, Cora (2020). Forschungsverbund "Testimony – Erfahrungen in DDR-Kinderheimen. Bewältigung und Aufarbeitung". Trauma & Gewalt, 14(4), 287.
Spahn, Cora, Reuter, Laurence, Wagner, Birgit & Glaesmer, Heide (2020). Langzeitfolgen der Heimunterbringung in der DDR. Herausforderungen für die psychotherapeutische Behandlung. Psychotherapeutenjournal, 19(3), 213-221. Verfügbar unter: https://www.psychotherapeutenjournal.de/ptk/web.nsf/gfx/F14728F2129C88BDC12585E40021FACA/$file/Psychotherapeutenjournal%203-2020.pdf [05.02.2023].
Wagner, Birgit, Grafiadeli, Raphaela, Martin, Thomas & Böhm, Maya (2022). Internet-based imagery rescripting intervention for adult survivors of institutional childhood abuse in the former German Democratic Republic - a pilot study. European Journal of Psychotraumatology, 13(2), Art. 2117222. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9518271/pdf/ZEPT_13_2117222.pdf [05.02.2023].

 
2019-2022
TraM
Traumatisierte minderjährige Geflüchtete verstehen und unterstützen: Entwicklung eines niedrigschwelligen Screening- und Unterstützungs-Portals als Grundlage eines umfassenden psychosozialen Diagnostikmodells
Kooperationsprojekt mit: Rheinische Fachhochschule, Hochschule Niederrhein, Hochschule für Medien Kommunikation, Wirtschaft
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Viele Menschen aus bedrohten Regionen suchen Zuflucht in Deutschland. Insbesondere minderjährige (unbegleitete) Geflüchtete (MG) stellen eine vulnerable Gruppe dar. Viele von ihnen haben kritische Lebensereignisse und traumatische Erfahrungen erlebt. Daher werden gerade von MG Unterstützungsleistungen und Ressourcen benötigt um eine erfolgreiche Integration zu ermöglichen. Als Unterstützungsform für MG plant das Konsortium die Entwicklung eines niedrigschwelligen und dennoch tragfähigen dreistufigen Screening-, Unterstützungs- und Diagnostikkonzepts. Die erste Stufe beinhaltet eine Sensibilisierung der minderjährigen Geflüchteten mit interaktiven Inhalten sowie eine begleitende Identifizierung von psychischen Auffälligkeiten. Diese (Früh-)Identifizierung erfolgt mittels Affective Computing Verfahren der KI, die auf endgerät-gestützter Audio-Videoanalyse basieren. Dieser Schritt soll einen datenschutzrechtlich ethisch geprüften, niedrigschwelligen Einstieg in Hilfsangebote sicherstellen (Screening). Die zweite Stufe eröffnet den minderjährigen Geflüchteten die Kontaktaufnahme im Peerbereich, die innerhalb einer Online-Plattform videochat-basiert beratende Unterstützungsleistungen anbietet. Das Zusammenführen der Jugendlichen (Geflüchtete und geeignete Peers), der anschließende Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den AkteurInnen sowie die Darbietung von psychosozialen Hilfestellungen bilden eine zentrale Säule dieses Unterstützungsportals. Die dritte Stufe ist eine bedarfsgerechte Weiterleitung in das psychosoziale Versorgungssystem über das Portal. Entlang des Grundkonzepts des „Diagnostischen Fallverstehens“ soll das Modell gemeinsam mit den Betroffenen und PraktikerInnen vor Ort empirisch basiert entwickelt werden und im Anschluss daran einsatzfertig und übertragbar auf andere Regionen vorliegen.
Publikationen zum Forschungsprojekt (alphabetisch):
Böhm-Fischer, Annina & Beyer, Luzi (Hrsg.) (2023). TraM - Traumatisierte minderjährige Geflüchtete verstehen und unterstützen. Ergebnisse eines interdisziplinären Entwicklungsprojekts. Berlin: Logos.
Große, Lisa (2022). Praxis für die Forschung – Forschung für die Praxis. Das TraM-Projekt hat ein zielgruppenspezifisches Diagnostikmodell für den Fluchtbereich entwickelt. Alice, 22(2 [Nr. 44]), 38. Verfügbar unter: https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/alice-Magazin/2022/alice_44_Web_Version2.pdf [27.02.2023].
Große, Lisa, Ebinger, Senta, Wintzer, Lara Irene, Golatka, Adrian, Jaquet, Robin, Riep, Marika & Gahleitner, Silke Birgitta (2023). "Diagnostisches Fallverstehen" bei jungen geflüchteten Menschen. Ein zielgruppenspezifisches Diagnostikmodell für die psychosoziale Praxis. Höchberg: ZKS.
Große, Lisa & Fischer, Annina (2020). Niedrigschwellige Unterstützung für minderjährige Geflüchtete. Alice, 20(2 [Nr. 39]), 96-97. Verfügbar unter: https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/News/2020/alice_39_Webversion.pdf [05.02.2023].
Große, Lisa & Gahleitner, Silke Birgitta (2023). Diagnostisches Fallverstehen mit geflüchteten (jungen) Menschen. In Maximiliane Brandmaier, Barbara Bräutigam, Silke Birgitta Gahleitner & Dorothea Zimmermann (Hrsg.), Geflüchtete Menschen psychosozial unterstützen und begleiten. Ein Handbuch (S. 110-121). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Große, Lisa, Wintzer, Lara Irene & Ebinger, Senta (2022). Junge geflüchtete Menschen – zur Notwendigkeit der Anwendung zielgruppenspezifischer psychosozialen Diagnostik. Verhaltenstherapie mit Kindern & Jugendlichen, 18(1), 7-16.
Große, Lisa, Wintzer, Lara Irene & Ebinger, Senta (2022). Sequenzielles Belastungserleben junger geflüchteter Menschen – Diagnostisches Verstehen in der Sozialen Arbeit. In Aida Delic, Ioannis Kourtis, Olga Kytidou, Sabrina Sarkodie-Gyan, Uta Wagner & Janina Zölch (Hrsg.), Globale Zusammenhänge, lokale Deutungen. Kritische Positionierungen zu wissenschaftlichen und medialen Diskursen im Kontext von Flucht und Asyl (S. 173-187). Wiesbaden: Springer VS.
Große, Lisa, Wintzer, Lara Irene, Ebinger, Senta, Golatka, Adrian, Jaquet, Robin, Riep, Marika & Gahleitner, Silke Birgitta (2023). Diagnostisches Fallverstehen - Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen. Booklet für Fachkräfte der Sozialen Arbeit. Höchberg: ZKS.
Jaquet, Robin (2022). Forschungsprojekt TraM „Traumatisiere minderjährige Geflüchtete verstehen und unterstützen“. Alice, 22(1 [Nr. 43]), 45-46. Verfügbar unter: https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/alice-Magazin/2022/Alice_43_web_edtion.pdf [27.02.2023].

 
2019-2021
TGI-TWG
Tiergestützte Interventionen in Therapeutischen Jugendwohngruppen
Kooperationsprojekt mit: ajb GmbH, Leben mit Tieren e.V., Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin (PFH), Koralle – Therapeutische Wohngruppen, Pfefferwerk - TWG Cayenne 1055, Prowo e.V., EJF – Dr. Janusz Korczak-Haus am Tierpark
Mittelgeber: Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF Berlin)
Tiergestützte Interventionen haben in den letzten Jahren in der psychosozialen Arbeit stark an Gewicht gewonnen, die wissenschaftliche Fundierung jedoch steckt noch in den Kinderschuhen. Eine Ausformulierung einzelner Interventionsformen, Settings und Zielgruppen steht nach wie vor aus. Dies gilt insbesondere für das Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe, obwohl gerade dort bereits eine Reihe von anspornenden Praxiserfahrungen vorliegt. Im Zentrum des Projekts steht die Frage nach der Wirkung und den Effekten hundegestützter Interventionen in Therapeutischen Wohngruppen für Jugendliche unter besonderer Berücksichtigung geschlechterdifferenzierender Aspekte. Dabei soll auch die Dimension der Gelingensbedingungen sowie der Barrieren ‚erfolgreicher‘ tiergestützter Arbeit mit dieser spezifischen Zielgruppe und in diesem Setting Berücksichtigung erfahren. Das methodische Vorgehen orientiert sich ent­sprechend der mehrdimensionalen Fragestellung an den Kriterien einer Mixed-method-Studie, mit der adressat_innenorientiert, entlang der Bedarfe tiergestützter Arbeit, qualitativ wie quantitativ Gelingensbedingungen für hundegestützte Interventionen in Therapeutischen Wohngruppen herausgearbeitet werden. Neben den Jugendlichen selbst werden dabei auch die Betreuer_innen der Jugendlichen, Leitungskräfte, die Expert_innen tiergestützter Interventionen sowie weitere ausgewiesene Expert_innen einbezogen. Zielsetzung des Projekts ist, Vorschläge zu erarbeiten, wie ein gendersensibles hundegestütztes Interventionsprogramm (im Kleingruppensetting) für Therapeutische Jugendwohngruppen gestaltet und erfolgreich durchgeführt werden kann. Es sollen u.a. Empfehlungen und Best-Practice-Beispiele zu tiergestützter Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe abgeleitet und veröffentlicht sowie ein differenziertes Manual zur Durchführung des hundegestützten Programms fertiggestellt werden.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Andrade, Marilena de & Wesenberg, Sandra (2020). Berliner Schnauzen. Ein Forschungsprojekt untersucht, wie sich hundegestützte Interventionen in Therapeutischen Jugendwohngruppen in Berlin und Brandenburg auswirken. Alice, 20(2 [Nr. 39]), 94-95. Verfügbar unter: https://www.ash-berlin.eu/fileadmin/Daten/News/2020/alice_39_Webversion.pdf [19.01.2021].
Bredereck, Conny Martina & Eckloff, Anett (2019). Hundgestützte Interventionen in der stationären Jugendhilfe. Sozialmagazin, 44(11-12), 30-37.
Eckloff, Annett, Bredereck, Conny M., Lanwehr, Joana, Andrade, Marilena de (2020). Einblick in die Praxisforschung: Das hundegestützte Interventionsprogramm „Berliner Schnauzen” in therapeutischen Jugendwohngruppen. Tiergestützte, 15(2), 38–44. Verfügbar unter: https://opus4.kobv.de/opus4-ash/frontdoor/deliver/index/docId/305/file/Einblick+Praxisforschung_tiergestuetzte_Eckloff+et+al_2020.pdf [19.01.2021].
Wesenberg, Sandra (2019). Heimtierhaltung und persönliche Mensch-Tier-Beziehungen. Sozialmagazin, 44(11-12), 22-29.
Wesenberg, Sandra (2020). Tiere in der Sozialen Arbeit. Mensch-Tier-Beziehungen und tiergestützte Interventionen (Reihe: Grundwissen Soziale Arbeit, Bd. 34). Stuttgart: Kohlhammer.
Wesenberg, Sandra & Nestmann, Frank (2019). Tiergestützte Interventionen in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und -psychiatrie - Ein Überblick zum aktuellen Stand von Forschung und Praxis. Verhaltenstherapie mit Kindern & Jugendlichen, 15(2), 69-80.
Wesenberg, Sandra, Frank, Christina, Andrade, Marilena de, Weber, Miriam, Rosemeier, Claus-Peter, Krause-Lanius, Bert & Gahleitner, Silke Birgitta (2020). Results of an evaluation of therapeutic residential groups for adolescents in Berlin. Research on Social Work Practice, 30(5), 524-538.

 
2016-2017
Forschungsaufenthalt an der Donau-Universität Krems, Projekt:
PrIMsA – Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung
Im Rahmen des Sicherheitsforschungs-Förderprogramms KIRAS vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Österreich
Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung (MHS) ist ein schweres strafrechtliches Vergehen, welches die Menschenrechte der Opfer fundamental verletzt und Institutionen wie die Polizei, das Rechtssystem und das psychosoziale Versorgungssystem extrem herausfordert. MHS findet größtenteils im Rahmen organisierter Kriminalität statt und macht daher vor Ländergrenzen nicht halt. Da Deutschland und Österreich als Transit- und Zielländer dienen, haben sie eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung inne. In einem bilateralen Forschungs- und Entwicklungsprojekt zwischen den beiden Ländern soll daher mit vereinten Kräften diesem Phänomen nachgegangen und mögliche Interventionsoptionen erforscht werden. Ziele des Projektes sind u. a. auch Maßnahmen, die die Ermittlungsarbeit unterstützen, wie die Erarbeitung eines technischen Gerätes, mit dem vor Ort erkannt werden kann, ob Opfer minderjährig sind. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei in allen Phasen des Projekts dem Schutz der Menschenrechte zuteil. Neben sozialraumorientierten Erhebungen in sozialen Brennpunkten auf der Suche nach Maßnahmen, welche die Sicherheit der Bevölkerung erhöhen und die Ermittlungsarbeit unterstützen, werden im Projekt daher vor allem Konzepte für verbesserte Präventions- und Interventionsangebote sowie neue Weiterbildungsprogramme für psychosoziale Fachkräfte erstellt. Die Forschungsgruppe erarbeitet im Rahmen des Projekts insbesondere psychosoziale Interventionsmöglichkeiten im Kampf gegen MHS und greift dabei auf ihre Expertise in den Forschungsbereichen Psychotherapie, Beratung und Supervision zurück. Vereine, die MHS-Opfer betreuen, sind – kommunikativ validierend - eng eingebunden, um die Ergebnisse möglichst entlang den praktischen Bedarfen vor Ort auszurichten.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Frank, Christina, Gerlich, Katharina, Gahleitner, Silke Birgitta & Hinterwallner, Heidemarie (2013). Bei der ersten Begegnung. Risiken zu Beginn psychosozialer Hilfeprozesse. Sozial Extra, 37(11/12), 12-15.
Gahleitner, Silke Birgitta (2013). Gender – Trauma – Sucht und Bindung: Phänomenologie, Wechselwirkungen, Gegenstrategien. In Karl-Heinz Brisch (Hrsg.), Bindung und Sucht (S. 234-252). Stuttgart: Klett-Cotta.
Gahleitner, Silke Birgitta (2013). Genderaspekte in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen. In Martin Sack, Ulrich Sachsse & Julia Schellong (Hrsg.), Komplexe Traumafolgestörungen. Diagnostik und Behandlung von Folgen schwerer Gewalt und Vernachlässigung (S. 394-408). Stuttgart: Schattauer.
Gahleitner, Silke Birgitta (2014). Männer und Frauen in der Krisenintervention: Geschlechtsspezifische Überlegungen. In Claudia Höfner & Franz Holzhauser (Hrsg.), Freiwilligenarbeit in der Krisenintervention. Entwicklung, Bedeutung, Grenzen (S. 277-289). Wien: Facultas.
Gahleitner, Silke Birgitta & Reddemann, Luise (2014). Trauma und Geschlecht – ein Verhältnis mit vielen Schattierungen. Trauma & Gewalt, 8(3), 180-190.

 
2013-2016
Forschungsaufenthalt an der Donau-Universität Krems, Projekt:
Evaluation des Modellprojekts zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung traumatisierter Gewaltopfer im Rahmen der Frühintervention/regionale Traumaambulanz in Brandenburg
Kooperationsprojekt mit der Opferhilfe Land Brandenburg e. V., Potsdam
Das Projekt evaluierte den Wirkungsgrad einer als Modellprojekt eingerichteten Traumaambulanz für Opfer von Gewaltstraftaten in einer strukturschwachen Region mit gesundheitlicher Unterversorgung. Die Förderung resultierte aus dem Modellprojektcharakter und wird von der Einrichtung selbst getragen. Das Modellprojekt wurde zu diesem Zweck während der Erprobungsphase begleitend, dokumentiert und evaluiert. Dazu wurde eine mehrperspektivische explorative Evaluation durchgeführt – eine Kombination aus qualitativer und quantitativer Herangehensweise. Im qualitativen Teil wurden Interviews sowie Gruppendiskussionen zur Datenerhebung durchgeführt. Im qualitativen Erhebungsteil wurden Evaluations-Fragebögen vorgegeben. Zusätzlich dazu wurde eine Bedarfsanalyse zur Evaluation der Versorgungslücke sowie eine Zielerreichungsanalyse zur Erfassung der Effizienz des Angebots durchgeführt. Auf der Grundlage der hierbei gesammelten Erfahrungen wurden konkrete Empfehlungen zur Fortführung und landesweiten Umsetzung der Versorgungskette erarbeitet.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (2014). Beratung „biopsychosozial“. Zum aktuellen Stand eines bewährten und umstrittenen Metamodells in Theorie und Praxis. In Karin Bock, Annett Kupfer, Romy Simon, Kathy Weinhold & Sandra Wesenburg (Hrsg.), Beratung und soziale Beziehungen (Reihe: Dresdner Studien zur Erziehungswissenschaft und Sozialforschung; S. 52-69). Weinheim: Beltz Juventa.
Gahleitner, Silke Birgitta (2014). Bindung biopsychosozial: Professionelle Beziehungsgestaltung in der Klinischen Sozialarbeit. In Alexander Trost (Hrsg), Bindungsorientierung in der Sozialen Arbeit. Grundlagen – Forschungsergebnisse – Anwendungsgebiete (S. 55-72). Dortmund: Borgmann.
Gahleitner, Silke Birgitta (2014). „Ich konnte da immer hingehen mit meinen Problemen“. Vertrauens- und Beziehungsarbeit in psychosozialen Beratungsprozessen. In Petra Bauer & Marc Weinhardt (Hrsg.), Perspektiven sozialpädagogischer Beratung. Empirische Befunde und aktuelle Entwicklungen (Reihe: Edition Soziale Arbeit; S. 252-269). Weinheim: Beltz Juventa.
Gahleitner, Silke Birgitta, Deloie, Dario & Stitz, Anika (2014). Integrative Sozialtherapie. Klinische Sozialarbeit, 10(2), 8-9.
Gahleitner, Silke Birgitta, Hahn, Gernot & Glemser, Rolf (Hrsg.) (2014). Psychosoziale Interventionen (Reihe: Klinische Sozialarbeit. Beiträge zur psychosozialen Praxis und Forschung, Band 6). Köln: Psychiatrie-Verlag.

 
2013-2014
Forschungsaufenthalt an der Donau-Universität Krems, Daphne III-Projekt:
»Together Against Violence«
Kooperationsprojekt mit dem Bundesverband Therapeutische Gemeinschaften Österreich
Im Austausch mit spanischen und bulgarischen KollegInnen erarbeitete dieses aus Europamitteln geförderte Projekt Wege aus der Gewalt für stationär untergebrachte Kinder und Jugendliche. Die regional gesammelten Daten der drei Länder wurden in einen Vergleich miteinander gesetzt. Das Daphne-III-Projekt: Together Against Violence konzentriert sich in seiner Zielsetzung auf jene Gruppe Jugendlicher, die wiederholt aggressives, impulsives und destruktives Verhalten zeigen, häufig zugleich selbst erlebt haben und aufgrund dessen oder wegen weiterer Verhaltensauffälligkeiten und Multiproblemlagen im Jugendhilfesystem fremd untergebracht wurden. Zielsetzung des Projekts ist eine mehrperspektivische explorative Analyse über drei europäische Länder hinweg, die mit Hilfe problemzentrierter Interviews Aufschluss über Faktoren der Gewalttätigkeit und den interventiven Umgang damit geben sollen. In den stationären Einrichtungen aller drei Länder wurden dazu Interviews aus der Sicht der Jugendlichen, deren Familie und der Betreuungspersonen geführt und in den Ergebnissen miteinander verglichen, um auf dieser Basis Empfehlungen für die stationäre Arbeit mit gewaltbetroffenen und gewaltbereiten Jugendlichen abzugeben.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (2013). Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen. Jugendhilfe, 51(4), 270-276.
Gahleitner, Silke Birgitta (2013). Traumapädagogische Konzepte in der Kinder- und Jugendhilfe: Wozu? – Weshalb? – Wohin? In Birgit Lang, Claudia Schirmer, Thomas Lang, Ingeborg Andreae de Hair, Thomas Wahle, Jacob Bausum, Wilma Weiß & Marc Schmid (Hrsg.), Traumapädagogische Standards in der stationären Kinder- und Jugendhilfe: Eine Praxis- und Orientierungshilfe der BAG Traumapädagogik (S. 45-55). Weinheim: Beltz Juventa.
Gahleitner, Silke Birgitta (2014). Belastungen und Traumata konstruktiv wenden: Resilienz bei Kindern und Jugendlichen. In Michael Macsenaere, Klaus Esser, Eckhart Knab & Stephan Hiller (Hrsg.), Handbuch der Hilfen zur Erziehung (S. 369-376). Freiburg: Lambertus.
Gahleitner, Silke Birgitta, Hensel, Thomas, Baierl, Martin, Kühn, Martin & Schmid, Marc (Hrsg.) (2014). Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern. Ein Handbuch für Jugendhilfe, Schule und Klinik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Gahleitner, Silke Birgitta, Radler, Hermann, Gerlich, Katharina & Hinterwallner, Heidemarie (2014). Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Hilfeprozess – brauchen wir eine Traumapädagogik? Ergebnisse aus einem Daphne-Projekt. In Die Kinderschutz-Zentren (Hrsg.), Wenn Kinder zum „Problemfall” werden. Orientierung in schwierigen Hilfeprozessen (S. 41-60). Köln: Die Kinderschutz-Zentren.

 
2012-2014
Forschungsaufenthalt an der Donau-Universität Krems, Projekt:
Begleitevaluation einer Traumapädagogikschulung bei der Tabaluga Kinder- und Jugendhilfe
Jugendliche, die stationäre Einrichtungen als Lebensort benötigen, leiden häufig unter manifesten, in der Regel lebensgeschichtlich bedingten Verhaltensauffälligkeiten und/oder psychiatrischen Störungen. Schwere Traumata nehmen dabei die Spitzenstellung ein (Schmid, 2010; Gahleitner, 2011). Die pädagogische Arbeit beinhaltet daher ein interprofessionelles Verständnis von Störungsbildern, Krisenanfälligkeiten und Dynamiken in der Wahrnehmung und Betreuung der Jugendlichen (Gahleitner & Homfeldt, 2012).
Qualitätssicherung wird in der Jugendhilfe daher zunehmend Bedeutung beigemessen, sie stellt jedoch für Jugendhilfezusammenhänge ein komplexes Unterfangen dar. Die Hilfe in stationären Einrichtungen ist kaum quantifizierbar und nur schwer beschreibbar. Im Fachdiskurs wird immer wieder deutlich, dass bisher sehr wenige wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über Wirkungen/Ergebnisse der Arbeit in stationären Einrichtungen vorliegen (Gabriel, 2001; vgl. auch Baur et al., 1998; Macsenaere & Herrmann, 2004; Schmidt et al., 2002).
Wie also kann jungen Menschen, Mädchen wie Jungen, durch Jugendhilfemaßnahmen wirksam geholfen werden?
Die Tabaluga Kinder- und Jugendhilfe ist in besonderer Weise um eine gute Betreuungsqualität in den hauseigenen Einrichtungen bemüht. Im Sommer letzten Jahres wurde neben dem regulär laufenden Fortbildungsprogramm daher eine mehrjährige flächendeckende Traumpädagogikschulung begonnen. Begleitend dazu plant das Projekt in Kooperation mit der Donau-Universität Krems und der Alice-Salomon-Hochschule Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner eine Begleitevaluation.
Forschung in diesem Bereich muss multimethodisch vorgehen und Verlaufsprozesse deskribieren und analysieren (Gabriel, 2001). Zielsetzung des Projektes ist daher eine mehrperspektivische Evaluation - eine Kombination aus einerseits qualitativen und quantitativen Herangehensweisen mit halbstrukturierten Interviews (problemzentrierte Interviews nach Witzel, 1985, 2000, und inhaltsanalytische Auswertung nach Mayring, 2000) und andererseits quantitativen Fragebögen (Kompetenzfragebögen für die MitarbeiterInnen sowie bereits in der vorangegangenen Untersuchung bewährte Explorationsfragebögen für die Kinder/Jugendlichen).
Dies soll ermöglichen, sich dem Gegenstand von verschiedenen Seiten (top-down und bottom-up) zu nähern und ihn durch eine Triangulation der Ergebnisse so weit wie möglich auszuleuchten, um auf dieser Basis bestehende Konzepte und Herangehensweisen zu diskutieren und professionelle Antworten bzgl. der Qualität der Traumpädagogikfortbildung und der konkreten Praxis in den Einrichtungen des Trägers zu entwickeln.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (2011). Das Therapeutische Milieu in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen. Bonn: Psychiatrie-Verlag.

 
2011-2018
Begleitevaluation Therapeutische Wohngruppen Berlin (BEGEVAL)
Jugendliche, die eine Therapeutische Jugendwohngemeinschaft (TWG) als Lebensort benötigen, leiden unter manifesten, in der Regel lebensgeschichtlich bedingten Verhaltensauffälligkeiten und/oder psychiatrischen Störungen. Dazu gehören schwere Traumata, Bindungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, Psychosen, Essstörungen, Selbstverletzung, Sucht, soziale Störungen usw. Ein erheblicher Anteil der aufgenommenen Jugendlichen war zuvor mehrfach in psychiatrischen Kliniken untergebracht oder wurde/wird ambulant jugendpsychiatrisch behandelt.
Jugendliche mit diesen Problematiken brauchen eine psychologisch-therapeutisch geleitete, sozialpädagogische Hilfe - und haben nach §§ 27 in Verbindung mit 34 oder 35a SGB VIII einen gesetzlichen Anspruch darauf. Der Unterschied zwischen regulären Jugendwohngemeinschaften und Therapeutischen Wohngruppen besteht dabei nicht in einer längeren Betreuungsdauer, sondern einer grundsätzlich anderen Betreuungsqualität. Die Arbeit beinhaltet die Einbeziehung eines professionellen Verständnisses von Störungsbildern, Krisenanfälligkeiten, Dynamiken, jedoch auch von Ressourcen in der Wahrnehmung der Jugendlichen durch das interdisziplinäre Betreuungsteam.
Qualitätssicherung wird in der Jugendhilfe zunehmend Bedeutung beigemessen, sie stellt jedoch insbesondere für ‚weichere Bereiche' wie psychosoziale Begleitung und Behandlung ein komplexeres Unterfangen dar als in der medizinischen oder pharmakologischen Versorgung. In internen und externen inhaltlich-fachlichen Praxisdiskussionen wird ebenso wie durch Recherchen in den einschlägigen Fachdatenbanken immer wieder deutlich, dass bisher wenig wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über Wirkungen/Ergebnisse der Arbeit in den TWGs vorliegen.
Die AntragstellerInnen der vorliegenden Studie waren das Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin, EJF-Lazarus, Wuhletal Psychosoziales Zentrum und Allgemeine Jugendberatung - allesamt Mitglieder im Arbeitskreis therapeutischer Jugendwohngruppen Berlin (AK TWG), der seit 1999 die fachliche Arbeit der unterschiedlichen Einrichtungen bündelt und den internen Qualitätsentwicklungsprozess vorantreibt. In Kooperation mit der Alice-Salomon-Hochschule Berlin wurde bereits in einer explorativen Katamnesestudie der Betreuungsqualität in Therapeutischen Wohngruppen in der Jugendhilfe nachgegangen (Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin, 2009).
Die Anschlussstudie sollte nicht nur die Möglichkeit eröffnen, über mehrere Jahre hinweg die Betreuungsqualität begleitend zu evaluieren, sondern auch die diagnostische Qualität der Einrichtungen zu erhöhen. Ziel des ersten Schritts des Projekts war es daher, über die Erstellung eines Online-Portals standardisierte wie individuumszentrierte computerunterstützte Diagnostik in den Einrichtungen möglich zu machen, die nicht nur für eine anschließende Begleitevaluation, sondern auch für die Qualitätssicherung von Fallverlaufsprozessen zur Verfügung steht. Der dafür notwendige, aufwendige Pretest war bereits vorausgegangen.
Von 2012 bis 2017 wurden regelmäßig Messungen durchgeführt, statistisch ausgewertet und durch qualitative Interviews ergänzt. Die quantitativen wie qualitativen Ergebnisse machen deutlich, dass und wie es den TWGs in Berlin gelingt, trotz einer herausfordernden Klientel einen Rahmen für die Jugendlichen schaffen, der für ihre Entwicklung, ihre Problembewältigung und Ressourcenaktivierung förderlich ist. Diese Gesamtbilanz nicht nur der vorliegenden Studie - und auch des aktuellen Forschungsstands in der Kinder- und Jugendhilfe - ist als positiv zu betrachten, in Bezug auf das wachsende Forschungsbewusstsein wie auch auf die erzielten Wirkungen, auch wenn diese Untersuchung wie zahlreiche andere durch den Feldstudiencharakter selbstverständlich auch Limitierungen unterliegt.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Bredereck, Conny, Eckloff, Annett, Gabriel, Maite, Gahleitner, Birgitta, Silke & Wesenberg, Sandra (2021). Was wirkt im Krisenalltag in TWGs? Ergebnisse der Untersuchung BEGEVAL. In Arbeitskreis Therapeutischer Jugendwohngruppen Berlin (AK TWG) (Hrsg.), Das Therapeutische Milieu als Angebot der Jugendhilfe. Bd. 5: Krise, Interaktion, Veränderung (S. 72-88). Höchberg: ZKS.
Gahleitner, Silke Birgitta (2015). Das pädagogisch-therapeutische Milieu in der stationären Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Heilpädagogik, 58(2), 2-10.
Gahleitner, Silke Birgitta (2016). Milieutherapeutische und -pädagogische Konzepte. In Wilma Weiß, Tanja Kessler & Silke Birgitta Gahleitner (Hrsg.), Handbuch Traumapädagogik (S. 56-66). Weinheim: Beltz.
Glemser, Rolf & Gahleitner, Silke Birgitta (2013). Begleitevaluation Therapeutische Wohngruppen Berlin – Forschung aus der Praxis für die Praxis: Ein Prozessbericht. Klinische Sozialarbeit, 9(3), 7-9. Verfügbar unter: https://zks-verlag.de/wp-content/uploads/Zeitschrift-2013-3.pdf [25.04.2021].
Wesenberg, Sandra, Frank, Christina, Andrade, Marilena de, Weber, Miriam & Gahleitner, Silke Birgitta (2019). BEGEVAL. Begleitevaluation der Therapeutischen Jugendwohngruppen in Berlin. Abschlussbericht (Reihe: Schriften zur psychosozialen Gesundheit). Goßmannsdorf: ZKS.
Wesenberg, Sandra, Frank, Christina, Andrade, Marilena de, Weber, Miriam, Rosemeier, Claus-Peter & Gahleitner, Silke Birgitta (2020). „Sobald sie in ihrer eigenen Wohnung war ..., vollzog sich ein Wunder“. Was wirkt in Therapeutischen Jugendwohngruppen, und welche Rolle spielt die Hilfedauer dabei? Trauma & Gewalt, 14(4), 330-346.

 
2009-2011
A Comparative Analysis of Community Focused Initiatives Aimed at Supporting Women, Children and Young People Who Have Been the Fokus of Violence, Exploitation or Trafficking in three regions of the United Kingdom, Germany and Romania
Das Newman University College in Birmingham/England, die Alice Salomon Hochschule in Berlin/Deutschland und die Lucian Blaga University of Sibiu/Rumänien haben ein zweijähriges Forschungs-Projekt in Kooperation mit Daphne für Gewalt gegen Frauen und Kinder erhalten. Die Priorität dieses Forschungs-Projektes ist es, Dienstleistungs-Organisationen zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Frauen, die sexuellen Missbrauch, Ausbeutung oder Menschenhandel erlebt haben, zu erforschen. Unsere Zielgruppe sind Frauen, Jugendliche und Kinder, die Unterstützungs-Initiativen genutzt haben, nachdem sie Opfer sexueller Gewalt, Ausbeutung oder Menschenhandel geworden sind.
Das Planziel dieses Forschungs-Projektes ist es, ein besseres Verständnis zwischen den Partner-Ländern zu erzielen, wenn es um die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Frauen, die sexuellen Missbrauch, Ausbeutung oder Menschenhandel erlebt haben, geht. Um dies zu erzielen, wird die Forschung in Ergänzung zu den Experten-Interviews Möglichkeiten für Betroffene anbieten, ihre eigenen Erfahrungen mit den Dienstleistungs-Organisationen beschreiben zu können, so dass die Qualität und Bedeutung der Unterstützungs-Systeme sichtbar gemacht wird.
Teilnehmerinnen werden gebeten, zu prüfen, wie gängige Dienstleistungs-Organisationen verbessert, erweitert und zu einem größeren Nutzen für die Betroffenen werden können. Das Ziel ist es, die Forschungsergebnisse entgegen der gegenwärtigen Gesetzgebung, Politik und der Methoden und Interventionen von Institutionen in den Partner-Ländern zu überprüfen und auszuwerten.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Rolle der Menschenrechts-Gesetzgebung und der interdisziplinären Arbeit gelegt, um die Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und effektiven Methoden und Interventionen in den Dienstleistungen zu fördern. Ein gezieltes Ergebnis des Projektes ist eine Dokumentation, die u.a. Darstellungen von Praxis-Fällen beinhaltet, die zu interdisziplinären Weiterbildungszwecken genutzt werden können.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (2011). How to create safety for battered women? Conclusions from several decades of research and practice in Europe. Social Change Review, 9(1), 3-16.
Gahleitner, Silke Birgitta & Miersch, Kerstin (2012). Vertrauen schaffen, Sicherheit garantieren und multiprofessionelle Kooperation bereit stellen: über Herausforderungen bei der professionellen Hilfe für gewaltbetroffene Frauen, Kinder und Familien. Erkenntnisse aus einem europäischen Forschungsprojekt (Daphne-Programm 2007 bis 2013). Alice, 12(1), 23-25.
Gunderson, Connie Lee (2011). The Daphne III Research Project. A Comparative analysis of community focused initiatives aimed at supporting women, children and young people who have been the focus of violence. Klinische Sozialarbeit, 7(3), 7-8.
Tucker, Stan, Martyn, Madeline, Bejenaru, Anca, Brotherton, Graham, Gahleitner, Silke Birgitta, Gunderson, Connie Lee & Rusu, Horatiu (2011). Violence, exploitation and trafficking: Service user perspectives. Daphne Project III. Birmingham, UK: Newman University College. Verfügbar unter: https://www.newman.ac.uk/files/w3/Research/pdf/DAPHNE%202009-10%20E%20version.pdf [22.08.2011]

 
2008-2012
Growing up with German and Israeli parents who lived through the disasters of the National Socialism – Explorations of identity issues
Publikationen über die Folgen des Nationalsozialismus, insbesondere zu Nachwirkungen des Holocaust, haben in den letzten Jahrzehnten zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Die Projekte bezogen sich jedoch meist auf Opfer oder TäterInnen der ersten Generation, einige Projekte inkludierten dabei auch Familienangehörige und Nachkommen.
Das vorliegende Projekt konzentriert sich auf die Tradierung des Geschehens in die zweite Generation nach dem Naziregime und auf einen Vergleich der Perspektiven israelischer und deutscher Nachkommen. Dazu werden an der ASFH Berlin und an der Universität Haifa (Kooperation: Eli Somer) von Studierenden jeweils 25-30 biografische Interviews mit begleitenden Fragebögen erhoben und in Zusammenarbeit inhaltsanalytisch ausgewertet. Zielsetzung ist ein explorativer binationaler Vergleich der Perspektiven der direkten Nachkommen des Nationalsozialismus.
Zielsetzung ist ein explorativer binationaler Vergleich der Perspektiven der direkten Nachkommen des Nationalsozialismus. Dazu werden nicht nur ausdrückliche Opfer des Holocaust und Täter des Naziregimes befragt, sondern auch Nachkommen von Menschen, die das Naziregime, den Holocaust, den Krieg auf irgendeine andere Weise überlebt und gestaltet haben, um zunächst ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen zu gewinnen. Die gemeinsame Ergebniserarbeitung soll den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geben, einen Einblick in die komplexe Verkettung von Folgen des Naziregimes, den daraus resultierenden familialen Tradierungen und individuellen wie gesellschaftlichen Verarbeitungsmodi zu gewinnen.
Die Ergebnisse werden auf Fachtagungen und – sofern die beantragten Drittmittel eingehen – in gegenseitigen Begegnungen und Auswertungsworkshops und einer Abschlussveranstaltung präsentiert und in einer Monografie und Fachzeitschriften publiziert. Die Ergebnisse der explorativen qualitativen Studie mit den begleitenden Fragebögen sollen zudem Anschlussmöglichkeiten für eine nachfolgende quantitative Studie bieten.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (Hrsg.) (2008). Die Generation(en) nach dem Holocaust: Israel und Deutsch-land im Erfahrungsautausch [Themenheft]. Klinische Sozialarbeit, 4(Online-Sonderausgabe). Verfügbar unter: http://www.eccsw.eu/download/klinsa_special_2008.pdf [25.03.2016].
Gahleitner, Silke Birgitta, Kindler, Marie-Luise & Krebs, Luise (2012). Konstruktive Wege aus der Vergangenheit: Beratung und Therapie mit Angehörigen der »Zweiten Generation« nach dem Holocaust und Nationalsozialismus in Deutschland. In Michaela Huber & Reinhard Plassmann (Hrsg.), Intergenerationelle Traumatisierung (S. 22-40). Paderborn: Junfermann.
Gahleitner, Silke Birgitta, Kindler, Marie-Luise & Krebs, Luise (2013). „Das ist einfach unsere Ge-schichte”: Lebenswege der „zweiten Generation” nach dem Nationalsozialismus. Klinische Sozialarbeit, 9(4), 6-8.
Gahleitner, Silke Birgitta, Somer, Eli, Wachsmuth, Iris & Baumann, Mandy (2010). 65 Jahre nach dem Holocaust: Israel und Deutschland im Austausch - ein Forschungs-Erfahrungs-Projekt. In Brigitte Geißler-Piltz & Jutta Räbiger (Hrsg.), Soziale Arbeit grenzenlos. Festschrift für Christine Labonté-Roset (S. 133-146). Opladen: Budrich.
Kindler, Marie-Luise, Krebs, Luise, Wachsmuth, Iris & Gahleitner, Silke Birgitta (Hrsg.) (2013). „Das ist einfach unsere Geschichte”. Lebenswege der „zweiten Generation” nach dem Nationalsozialismus. Gießen: Haland & Wirth im Psychosozial-Verlag.
Somer, Eli & Gahleitner, Silke Birgitta (2008). Growing up with German and Israeli parents who lived through the disasters of the National Socialism: Explorations of identity issues. A joint Master's thesis / Bachelor's thesis research project. Research proposal. [Download: pdf, 86 KB]
Somer, Eli, Gahleitner, Silke Birgitta, Krebs, Luise, Kindler, Marie-Luise, Wachsmuth, Iris & Frank, Christina (2015). Transgenerationelle Weitergabe traumatischer Erfahrungen am Beispiel des Holocaust und Nationalsozialismus. In Silke Birgitta Gahleitner, Christina Frank & Anton Leitner (Hrsg.), Ein Trauma ist mehr als ein Trauma. Biopsychosoziale Traumakonzepte in Psychotherapie, Beratung, Supervision und Traumapädagogik (S. 20-37). Weinheim: Beltz Juventa.

 
2007-2009
Katamnesestudie Therapeutische Wohngruppen Berlin
Jugendliche, die eine Therapeutische Jugendwohngemeinschaft (TWG) als Lebensort benötigen, leiden unter manifesten, in der Regel lebensgeschichtlich bedingten Verhaltensauffälligkeiten und/oder psychiatrischen Störungen. Dazu gehören schwere Traumata, Bindungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, Psychosen, Essstörungen, Selbstverletzung, Sucht, soziale Störungen usw. Sie brauchen eine psychologisch-therapeutisch geleitete, sozialpädagogische Hilfe – und haben einen gesetzlichen Anspruch darauf.
Der Unterschied zwischen regulären Jugendwohngemeinschaften und Therapeutischen Wohngruppen besteht dabei nicht in einer längeren Betreuungsdauer, sondern einer grundsätzlich anderen Betreuungsqualität. Die Arbeit beinhaltet die Einbeziehung eines professionellen Verständnisses von Störungsbildern, Krisenanfälligkeiten, Dynamiken, jedoch auch von Ressourcen in der Wahrnehmung der Jugendlichen durch das interdisziplinäre Betreuungsteam.
Die Untersuchung soll eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Herangehensweisen mit halbstrukturierten Interviews auf der einen und quantitativen Fragebögen und Testverfahren auf der anderen Seite darstellen. Dies soll ermöglichen, sich dem Gegenstand von verschiedenen Seiten (top-down und bottom-up) zu nähern und ihn durch eine Triangulation der Ergebnisse so weit wie möglich auszuleuchten, auf dieser Basis bestehende Konzepte und Herangehensweisen zu diskutieren und neue professionelle Fragen und Antworten zu entwickeln.
Website zum Forschungsprojekt:
Forschungsinitiative »Stationäre Jugendhilfe«
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin (Hrsg.) (2005). Therapeutisches Milieu als Angebot der Jugendhilfe. Konzepte und Arbeitsweisen therapeutischer Jugendwohngruppen in Berlin. Berlin: Verlag Allgemeine Jugendberatung.
Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin (Hrsg.) (2008). Therapeutisches Milieu als Angebot der Jugendhilfe. Konzepte und Arbeitsweisen therapeutischer Jugendwohngruppen in Berlin. Band 2: Beziehungsangebote, Diagnostik, Interventionen. Berlin: Verlag Allgemeine Jugendberatung.
Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin (Hrsg.) (2009). Abschlussbericht der Katamnesestudie therapeutischer Wohngruppen in Berlin KATA-TWG. Berlin: Verlag Allgemeine Jugendberatung.
Arbeitskreis der Therapeutischen Jugendwohngruppen Berlin (Hrsg.) (2012), Das Therapeutische Milieu als Angebot der Jugendhilfe. Band 3: Wirksamkeit und Perspektiven. Berlin: Verlag allgemeine jugendberatung.
Gahleitner, Silke Birgitta (2010). Das „Therapeutische Milieu” als Antwort auf frühe Gewalterfahrung: Der Personzentrierte Ansatz bei komplexer Traumatisierung. Trauma & Gewalt, 4(2), 128-140.
Gahleitner, Silke Birgitta (2011). Das Therapeutische Milieu in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
Gahleitner, Silke Birgitta (2011). Ein therapeutisches Milieu schaffen: Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Teil I. sozialpädagogische impulse, 21(4), 4-11.
Gahleitner, Silke Birgitta (2011). Pädagogische und therapeutische Milieus. Ein Beitrag zur stationären Kinder und Jugendarbeit. Soziale Arbeit, 60(7), 247-254.
Gahleitner, Silke Birgitta (2012). Ein therapeutisches Milieu schaffen: Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche: Teil II. sozialpädagogische impulse, 21(1), 29-31.
Gahleitner, Silke Birgitta, Krause, Bert & Rosemeier, Claus-Peter (2009). Komplexe Anforderungsprofile: Ergebnisse aus einer Katamnesestudie Therapeutischer Jugendwohngruppen. Klinische Sozialarbeit, 5(4), 6-8.
Gahleitner, Silke Birgitta & Rosemeier, Claus-Peter (2011). Was wirkt in Therapeutischen Jugendwohngruppen? Ergebnisse einer triangulativen Studie. In Ingrid Miethe, Natalie Eppler & Armin Schneider (Hrsg.), Quantitative und Qualitative Wirkungsforschung. Ansätze, Beispiele, Perspektiven (S. 145-163). Opladen: Budrich.
Gahleitner, Silke Birgitta & Krause-Lanius, Bert (2013). »At first it was very strange … I got to know myself«. Results of a study on residential youth welfare units. Today's children are tomorrow's parents, 35(1), 4-13. Verfügbar unter: http://www.tctp.cicop.ro/documente/reviste-en/TCTP-nr-35.pdf [29.06.2013].
Krause, Bert, Wachsmuth, Iris, Rosemeier, Claus-Peter, Meybohm, Ute & Gahleitner, Silke Birgitta (2009). Katamnesestudie therapeutischer Jugendwohngruppen – Eine retrospektive Aktenanalyse zur Untersuchung von Einflussfaktoren auf den Erfolg. In Silke Birgitta Gahleitner & Gernot Hahn (Hrsg.), Klinische Sozialarbeit. Forschung aus der Praxis – Forschung für die Praxis (Reihe: Beiträge zur psychosozialen Praxis und Forschung, Bd. 2; S. 238-252). Bonn: Psychiatrie-Verlag.


2005-2007
Lebensqualität von Tumorpatienten nach Operation und abgeschlossener Rekonstruktion – Beitrag des Kliniksozialdienstes zur psychosozialen Versorgung
Kooperationsprojekt zwischen dem Krankenhaussozialdienst der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg und der Alice-Salomon-Hochschule Berlin
In der Onkologie sind schwere Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch Tumorerkrankungen, die mit operativen Eingriffen und Rekonstruktion verbunden sind, allgegenwärtig. Dennoch fehlt es im Klinikalltag häufig an einer psychosozialen Betrachtung der Problematik und ausreichenden Angeboten zur psychosozialen Einbettung der PatientInnen in ihrem stark veränderten Lebensalltag. Die Belastungen können so tiefgreifend sein, dass psychische Komorbiditäten wie Angststörungen, depressive Reaktionen oder posttraumatische Belastungsstörungen entstehen. In der Regel wenden sich die PatientInnen mit diesen Thematiken bei den MitarbeiterInnen des Krankenhaussozialdienstes.
Qualitätssicherung bei der psychosozialen Begeleitung und Bewältigungsunterstützung in Kliniken ist zunehmend im Kommen, jedoch insbesondere für 'weichere Bereiche' wie psychosoziale Versorgung und Bewältigungssunterstützung ein komplexeres Unterfangen als in der medizinischen oder pharmakologischen Versorgung. Harte, leicht operationalisierbare, Kriterien sind eher die Ausnahme und so bieten sich Kombinationssuntersuchungen aus qualitativen und quantitativen Herangehensweisen mit halbstrukturierten Interviews auf der einen und Testverfahren für den Symptombereich auf der anderen Seite an, um sich dem Gegenstand von verschiedenen Seiten zu nähern und ihn so weitgehend wie möglich auszuleuchten.
In diesem Kooperationsprojekt wurde diesem Anliegen mit einer explorativen Längsschnittuntersuchung näher auf den Grund gegangen.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta & Becker-Bikowski, Kirsten (2007). Lebensqualität und Krankheitsbewältigung bei Tumorpatienten in der MKG-Chirurgie – Beitrag des Kliniksozialdienstes zur psychosozialen Versorgung. In Ernst Engelke, Konrad Maier, Erika Steinert, Stefan Borrmann & Christian Spatscheck (Hrsg.), Forschung für die Praxis. Zum gegenwärtigen Stand der Sozialarbeitsforschung (S. 123-127). Stuttgart: Lambertus.
Gahleitner, Silke Birgitta, Becker-Bikowski, Kirsten & Schiel, Ron (2008). Quality of life of tumour patients following surgery and reconstruction of the oro-mandibular region. The contribution of the hospital clinical social work service to psycho-social care. In Günter L. Huber (Ed.), Qualitative approaches in the field of psychology (Series: Qualitative Psychology Nexus, Vol. 7; pp. 81-94). Schwangau: Ingeborg Huber. Verfügbar unter: http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2008/2350/pdf/nexus_7.pdf [31.12.2008].
Gahleitner, Silke Birgitta, Becker-Bikowski, Kirsten & Schiel, Ron (2007). Lebensqualität von Tumorpatienten nach Operation und abgeschlossener Rekonstruktion im Mund- und Kieferbereich – Beitrag des Kliniksozialdienstes zur psychosozialen Versorgung. Online-Publikation. Psydok - Volltextserver der Virtuellen Fachbibliothek Psychologie der Universität Saarland. URN: urn:nbn:de:bsz:291-psydok-10255. Verfügbar unter: http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2007/1025/ [22.09.2008].


2000-2004
Sexuelle Gewalterfahrung und ihre Bewältigung bei Frauen und Männern – Eine explorative Untersuchung aus salutogenetischer Perspektive
Die Dissertation widmet sich der Fragestellung, wie Frauen und Männer frühe sexuelle Gewalterfahrungen bewältigen, welche Faktoren eine positive Verarbeitung begünstigen, inwiefern geschlechtsspezifische Aspekte dabei eine Rolle spielen und wie entsprechende Erkenntnisse in die Beratungspraxis einfließen können.
Die Untersuchung basiert auf 22 problemzentrierten, biografisch orientierten Interviews sowie ergänzenden soziometrischen und diagnostischen Erhebungen mit Betroffenen sexueller Gewalt. Für die Auswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse durch biografische Falldarstellungen modifiziert und mit einem geschlechtssensiblen Verfahren kombiniert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Initialeffekte des sexuellen Traumas für beide Geschlechter übereinstimmen, jedoch Unterschiede bei den Langzeitauswirkungen und deren Verarbeitung bestehen. Darüber hinaus wird deutlich, dass ein Verharren in Geschlechtsrollenstereotypen die Missbrauchsbewältigung für beide Geschlechter erschwert, Geschlechtsrollenflexibilität dagegen neue Verarbeitungsmöglichkeiten eröffnet.
Die Ergebnisse werden mit Resultaten aus der aktuellen Trauma- und Geschlechterforschung und bereits zuvor erhobenen ExpertInneninterviews in Beziehung gesetzt und vermitteln neue Aspekte sowohl für die Entwicklung geschlechtsspezifischer Konzepte in der Psychotherapie und Beratung als auch für weitere Forschung im Traumabereich.
Publikationen zum Forschungsprojekt:
Gahleitner, Silke Birgitta (2003). Gender-specific aspects of coming to terms with sexual abuse. Results of a qualitative study. In: Mechthild Kiegelmann & Leo Gürtler (Eds.), Research questions and matching methods of analysis (Series: Qualitative Research in Psychology, Vol. 3; pp. 171-182). Schwangau: Ingeborg Huber.
Gahleitner, Silke Birgitta (2003). Sexuelle Gewalterfahrung und ihre Bewältigung bei Frauen und Männern. Eine explorative Untersuchung aus salutogenetischer Perspektive. Dissertation an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie.
Gahleitner, Silke Birgitta (2005). Sexuelle Gewalt und Geschlecht. Hilfen zur Traumabewältigung bei Frauen und Männern. Gießen: Psychosozial.